Pädagogisches Konzept
Der Leitfaden der pädagogischen Arbeit im Kinderladen Alphörnchen ist der Lebensbezogene Ansatz. Dieser wurde von Professor Huppertz in den 1990er Jahren an der Pädagogischen Hochschule Freiburg begründet und in Modellprojekten mehrfach erprobt und erfolgreich eingesetzt.
Der Ansatz stellt das Kind mit seinen Erziehungs- und Bildungsbedürfnissen in den Mittelpunkt und geht somit von einer ganzheitlichen Betrachtung aus. Dies bedeutet, dass das Kind als Person im umfassenden Sinne gesehen wird und sich als Person lediglich in einer anderen Zeit seiner Entwicklung und Sozialisation befindet. Kinder werden als Menschen mit ihren Kompetenzen und Bedürfnissen gesehen. Kein Kind hat nur seine Defizite, sondern auch seine Stärken und Kompetenzen. An erster Stelle steht das Erleben und nicht das Belehren. Um den Kindern das zu ermöglichen, ist das Tätigwerden in Kleingruppen von zentraler Bedeutung. Der Lebensbezogene Ansatz umfasst Projektarbeit, didaktisches Angebot, freies Spiel, aber auch Alltagssituationen.
Folgende Leitsätze bestimmen den Lebensbezogenen Ansatz:
- Weltbürgerlichkeit
Erde und Welt gehören allen, der Weltbürger grenzt nicht aus, Andersheit ist für ihn selbstverständlich - Natur- und Umweltbewusstsein
Natur und Umwelt schätzen und schützen - Friedensfähigkeit
Erfreuliche Beziehungen, Konflikte nicht durch Gewalt regeln, versöhnt sein mit anderen - Sicht des Ganzen
Das Gegenteil wäre: Mein Handeln betrifft nur mich - Erleben in der Wirklichkeit
Originäre Erfahrungen in der Natur statt übertriebenem Medienkonsum
Wie werden diese Leitsätze in der Praxis gelebt?
- Naturerfahrungen machen die Kinder bei den regelmäßig angebotenen Waldtagen, den Spaziergängen am Neckar, Pflanzprojekten im Hof und im Gemeinschaftsgarten am Neumarkt.
- Die Kinder sind in alltägliche Handlungen mit eingebunden, z.B. Einkaufen für das Kochen, mitwirken bei der Zubereitung von Mahlzeiten, pflegen und ernten der selbst angebauten Pflanzen.
- Konfliktlösung mit den Kindern ist ein wichtiger Bestandteil unseres pädagogischen Handelns. Es ist uns sehr wichtig, eine angemessene Lösung für alle Beteiligten zu finden und die Rolle eines Vermittlers einzunehmen.
- Die Kinder lernen durch das Zusammenleben in der Gruppe eine Wechselwirkung zwischen eigenen Bedürfnissen und Rücksichtnahme auf die anderen kennen.
- Die Kinder haben die Möglichkeit, ihre Umwelt aktiv zu erleben, indem wir uns regelmäßig im näheren und weiteren Umfeld unserer Einrichtung bewegen. Dazu nutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel oder sind zu Fuß unterwegs.
- Im letzten Kindergartenjahr fördern und stärken wir die Kompetenzen der Kinder, die sie sicher und gut in ihr Schülerleben starten lassen.
Ein partnerschaftlicher Erziehungsstil prägt den Umgang zwischen Erziehern und Kindern. Das bedeutet in der Praxis: Wir gehen mit den Kindern so um, wie wir wünschen, dass generell mit uns umgegangen wird.
Bei der Kommunikation legen wir Wert auf einen fairen, von Gewaltfreiheit geprägten Kommunikationsstil.
Gerechtigkeit, Friede und Natur stehen im Vordergrund und sind als Werte die Leitinstanzen.
Formen und Methoden der Lebensbezogenen Pädagogik:
- Freies Spiel und freies Lernen
- Individuelle und kleingruppenbezogene Aktivitäts- und Bildungsangebote
- Projektmethode
- Pädagogisch begleitete Alltagserfahrungen